Radetzkymarsch!

Nun wird auch schon das Abspielen des Radetzkymarsches kritisiert!

Frau Blimlinger, so wird gesagt,
hat allen Ernstes hinterfragt,
ob der Radetzkymarsch am Schluss
wie jedes Jahr ertönen muss.

Sie jedenfalls will ihn nicht hören!
Er könnte die Ukraine stören,
die schmerzlich unter Bomben stöhnt,
der Angriffskrieg verheerend dröhnt!

Und ja, das Land ist in Bedrängnis!
Für Mitgefühlt hat man Verständnis!
Doch muss das Österreich bewegen
Traditionen aufzugeben?

Ist gar das Liedchen „Stille Nacht“
in Zukunft nicht mehr angebracht,
weil irgendwer aus fernen Landen
die Weihnachtsstimmung nicht verstanden?

Frau Blimlinger, ich muss sie fragen:
Sind das die Sorgen, die sie haben?

Ein Jahr nimmt Abschied!

Ich gehe fort als altes Jahr,
das ich so froh begonnen.
Doch bald schon war es für mich klar,
viel Wünsche sind zerronnen!

Ich wollte gern euch Stütze sein,
euch liebevoll begleiten.
Ich setzte mich mit Ehrgeiz ein,
euch Freude zu bereiten!

Doch Menschen waren nicht bereit,
die Freude mitzutragen.
Sie ignorierten mein Geleit,
ihr Tun ließ mich verzagen.

Ich sage „Tschüss“, ich muss jetzt gehen!
Hab meine Pflicht getan.
Wünsch allgemeines Wohlergehen,
das „Neue Jahr“ klopft an!

Empfangt es freudig, lasst es ein,
es ist das Jahr der Liebe!
Es soll auch Jahr der Hoffnung sein,
im bösen Kriegsgetriebe!

Zusammenhalten und Vertrauen
voll Zuversicht und Mut,
lässt sorglos in die Zukunft schauen
in eine Welt, die gut!

Drum feiert! Lasst die Korken knallen.
PROSIT NEUJAHR wünsch ich euch allen!

Eierwerfen!

Der König von England wir bei seinen Auftritten
mit Eiern beschmissen.

Wie jedermann inzwischen weiß:
In England steigt der Eier-Preis,
sobald der König, der beliebt,
sich unters treue Volk begibt.

Statt freuderfüllt die Fähnchen hissen,
wird er mit Eiern lieb beschmissen.
So wird der König hoch geehrt,
die Königstreue ihm erklärt.

Das ist ab nun royale Mode.
Die Hühner lachen sich zu Tode!
Der Hahn kräht lauthals auf dem Mist,
als überzeugter Monarchist,
den alle Untertanen kennen,
dank roher Eier seiner Hennen!

Pannonisches Märchen

Der Neusiedler See droht auszutrocknen

Das „Meer der Wiener“ bald versiegt,
weil es zu wenig Wasser kriegt.
Die Schwäne, Fische, Frösche, Kröten,
erzählen traurig von den Nöten,
die ihnen bald ins Hause stehen,
wenn weit und breit nur Schlamm zu sehen.

Sie riefen laut nach Doskozil,
der gleich aus allen Wolken fiel!
Er stieg in einen alten Kahn,
und sah sich die Misere an.

Sofort die Tränen reichlich flossen,
die sich schnell in den See ergossen!
Der Wasserspiegel stieg und stieg,
dem „Dosko“ wurde gruselig.

Herr Krainer kam mit seinem Boot,
und sah, dass Doskozil in Not.
Er grüßte freundlich „Guten Tag“,
weil man in Wien das gerne mag.
Der „Dosko“ war ihm einerlei,
und ruderte an ihm vorbei.

Auch Rendi-Wagner nahm es wahr,
dem „Dosko“ droht enorm Gefahr.
Sie sprang sofort ins Wasser rein,
um schnell bei Doskozil zu sein.
Sie nahm ihn kräftig bei der Hand,
und zog ihn unversehrt an Land.

Ist dies nicht herrlich, richtig toll:
Erstens ist der See nun voll.
Zweitens ist es schön zu sehen,
wie sie händchenhaltend gehen.
Jeder Zwist liegt ihnen fern,
haben sich zum Fressen gern.

Voller See und keinen Zwist.
Schad‘, dass es ein Märchen ist!

„Grüß Gott“

Jan Krainer will mit „Guten Tag“ begrüßt werden.

Herr Krainer wünscht sich „Guten Tag“,
weil er „Grüß Gott“ so gar nicht mag.
Ist denn das Wörtchen „Gott“ so mies,
dass er es strenge von sich wies?

Ich kleiner Bürger denke nur,
ist doch „Grüß Gott“ Teil der Kultur.
Doch wenn der gute Mann es will,
dann halte ich mich vor ihm still,
und niemand weiß, was ich mir denke!
Welch große Achtung ich ihm schenke.

Der U-Ausschuss, er lebe hoch!
Bloß eine Frage: Geht es noch?

Der etwas andere Kassenautomat.

Die ständige Preisgestaltung für Treibstoff verwirrt.

Die Tanksäule am Straßenrand
ist wohl total defekt.
Die Ziffern, außer Rand und Band,
sie werden wild bewegt.

Am Vormittag zahlt man normal,
ab 12 Uhr wird es teurer.
Man richtet sich’s von Mal zu Mal,
dies scheint mir nicht geheuer.

Mein Gott, bin ich ein armer Tropf,
ich werd‘ es nie verstehen.
Es will halt nicht in meinen Kopf,
wie „Treibstoffuhren“ gehen.

Die Tanksäule, die wild rotiert,
sie will uns ehrlich sagen,
dass sie sich selber schon geniert,
den Vorgang mitzutragen.

Man sagt uns ernst, das muss so sein,
weil nur die Uhr bestimmt.
Und nur die Uhr, nur sie allein,
uns die Moneten nimmt.

Trauer im Parlament!

Falschmeldung

Frau Hosek, diese gute Frau,
verkündete, sie weiß genau,
Vranitzky hat die Welt verlassen,
sie kann es selber noch nicht fassen!

Schon nahm das Unheil seinen Lauf:
Im Parlament stand alles auf,
und man gedachte tief gerührt,
Vranitzky dem nur Ehr gebührt.
Doch bald darauf wurde berichtet,
der Tod Vranitzkys war erdichtet.

So weit, so gut, das kann passieren,
doch sollte man erst recherchieren,
und dann den Akt der Trauer setzen,
um schließlich niemand zu verletzen.

So peinlich auch der Vorfall ist,
ich seh es so als Optimist:
Der „Super-Gau“ macht mich nicht bange,
denn „Totgesagte“ leben lange.

Die Optik ist’s!

Der Kanzler wird wegen seiner Personalbesetzung heftig kritisiert.

Nehammer wird kritisiert,
weil er Fleischmann engagiert,
den seinerzeit der Kurz geholt,
damit er für ihn sprechen sollt.

Nachdem er Kurz nicht viel gestützt,
wird er von Nehammer benützt,
die Volkspartei nach all dem Ringen,
für ihn auf Vordermann zu bringen.

Ob Fleischmann gut, ist nicht gefragt,
vielmehr wird allgemein geklagt:
Die Optik ist`s, die schauderlich!
Die grottenschlecht! Man wundert sich!

Ausgeschieden!

Deutschland ist nicht mehr bei der Fußball-WM.

Liebe Leute sagt mir bloß,
sagt, was ist mit Deutschland los,
dieser großen Fußballmacht.
Hat schon jemand nachgedacht?

Schrecklich, wie sie nichts „gerissen“,
und haushoch nun hinausgeschmissen!

Weinet nicht, seid nicht verzagt!
Immerhin, man hat‘s gewagt,
und – das muss man eingestehen –
kostenlos Katar gesehen.

Advent 2022

ADVENT 2022

Wir schmücken Häuser, Gassen, Bäume,
erinnern uns an Kindheitsträume.
Es ist die schöne, stille Zeit,
begangen von der Christenheit.
Denn wiederum hat man vernommen,
das Christkind wolle wieder kommen,
und unsrer Welt den Frieden schenken,
und alles Tun zum Guten lenken.

Doch wird es sich auch wirklich trauen,
trotz aller Kriege, all dem Grauen,
all der Angst auf dieser Welt.
Ob es noch auf Menschen zählt?

Ja, ich glaube, es kommt doch!
Liebe, Hoffnung zählen noch.
Lasst uns feiern den Advent.
Seht, die erste Kerze brennt!