Ist das noch menschlich?

Die neue Regierung will Politikergehälter nicht
erhöhen.

Uns erreicht die frohe Kunde
von der geplanten “Nulllohnrunde”,
die die Politiker erfasst,
weshalb so mancher baff erblasst.
Er fühlt sich wenig anerkannt,
auch “Abzocker” gemein genannt.
Er kämpft sich ab von früh bis spät,
dass es wohl höher nicht mehr geht,
dann kommt der Kurz mit dem Beschluss,
dass jeder wohl erkennen muss,
man müsse sparen, auch bei sich!
Ist das noch menschlich, frag ich mich!
Doch ja, sie werden’s überleben,
der “Krisenfonds” wird reichlich geben!

Ich möchte so gern Minister werden!

Mich drängt es in die neue Regierung!

Mein allergrößter Wunsch auf Erden:
Ich möcht so gern Minister werden.
Ich setzte hier auf Originelles:
Ministeramt für Sexuelles!
Hier kommt es auf Erfahrung an,
die ich im Amt beweisen kann!
Wenn das nicht geht, gäb’s eines nur:
Ministeramt für Streitkultur.
Auch hierin wär ich sehr erfahren
nach vielen, trauten Ehejahren!
Egal, was es noch alles gibt,
ich wär bestimmt beim Volk beliebt.
Ich würde nämlich alles geben,
um die Regierung zu beleben!
Ruft bitte an, ich bin bereit.
Doch möglichst bald, es drängt die Zeit!

Schelling lässt uns nicht allein!

Finanzminister Schelling will nächster Regierung
nicht mehr angehören.

War es Fairness, war es Wut,
Hans Jörg Schelling “nimmt den Hut”!
Er, am wenigsten umstritten,
hat politisch ausgelitten.

Doch man muss nicht traurig sein,
Schelling lässt uns nicht allein,
und wir wähnen uns im Glück,
lässt er doch für uns zurück
seinen Rat, sich zu gedulden,
nicht zu achten auf die Schulden,
die der Staat so locker macht,
ungeniert und mit Bedacht.
Die zuletzt erschreckend stiegen,
ist’s doch leicht, Kredit zu kriegen!

„Berater“

Alt-Landeshauptmann Pröll wird nun auch als sogenannter „Berater“ tätig.

Wie ja nicht anders zu erwarten,
auch Erwin Pröll will nun beraten.
Bulgarien hat ihn gefragt,
was er zum Stand der Dinge sagt.

Auch Gusenbauer’s großes Wissen
will man im Ostblock nicht mehr missen.
Egal, was man von beiden hält,
mein Österreich berät die Welt!

Auch ich will gern “Berater” sein,
ich bringe viel Erfahrung ein.
Ihr meint, ich hätte nichts zu sagen?
Ihr braucht nur Trump und Merkel fragen,
die mich bedrängen Tag und Nacht,
sie aufzuklären, wie man’s macht.
Bloß folgen tun sie mir noch nicht,
so bleibt’s beim täglichen Gedicht!

Einen „Sechser“ gibt es nicht!

Die früheren Schulnoten für alle Schüler sollen wieder eingeführt werden.

Um unsre Weisheit auszuloten,
gibt es im Zeugnis wieder Noten.
Kriegst eine “Fünf”, liegst voll daneben,
mit einem “Vierer” lässt sich's leben.
Und kriegst du eine tolle “Drei”,
bist du im Lernprozess dabei.
Kriegst einen “Zweier”, bist gescheit,
denn zum Genie ist’s nicht mehr weit!
Kriegst eine “Eins”, wirst du geachtet,
und schon als “Wunderkind” betrachtet.
Die Politik kennt keine Noten,
drum ist's egal, was uns geboten.
Es wär auch schwer, aus meiner Sicht,
denn einen “Sechser” gibt es nicht!

Konsequenz

Listenführer Peter Pilz wollte noch vor Tagen
sein Mandat nicht annehmen.

Peter Pilz entschlossen spricht,
sein Mandat, er nimmt es nicht!
Und wer Peter Pilz gut kennt,
weiß, er ist korrekt und konsequent!

Doch, nun bin ich irritiert,
weiß nicht, was mit Pilz passiert,
der nun “konsequent” erklärt,
nichts ist fix, nichts ist geklärt!
So viel zur strengen Konsequenz.
Man lächelt schelmisch, denn man kennt’s!

„Gassi“ mit Van der Bellens Bello

Van der Bellen wird beim Gassigehen mit seinem Hund Kita von
einem Bodyguard begleitet (beschirmt).

Die “Kita” wurde ausgeführt.
Und wie es diesem Hund gebührt,
ein “Bodyguard” hat ihn begleitet,
was zum Gedanken mich verleitet:
Man fragt sich hier nicht ohne Grund,
welch Aufwand für den “Hofburg-Hund”.
Ich hoffe doch, der “Bodyguard”
dient Van der Bellen nur privat!
Und ist bloß guter Freund des Hundes,
und nicht ein Polizist des Bundes.
Die Polizei, will ich so sehen,
ist nicht bestellt zum “Gassigehen”.
Denn ohne jemand zu vergrämen,
ich würde mich zu Tode schämen,
es wäre schwer nur zu verstehen,
müsst ich mit Hunde “Gassigehen”.
Da kann der Präsident – Euch im Vertrauen –
dabei auch noch so mürrisch schauen!

Der Kurz hält Wort!

Die künftige Regierung setzt auf totale Veränderung.

Täglich spricht man von “Verändern”.
Weg vom “Alten”, weg vom “Gendern”.
Das Ziel will man uns so beschreiben:
Kein Stein soll überm andern bleiben!

Aus Salzburg hat man jüngst vernommen,
dass die “Veränderung” begonnen,
nachdem spontan, mit lautem Tösen,
die Berge dran, sich aufzulösen.

Man steht im Tal erstaunt vor Ort,
und resümiert: Der Kurz hält Wort!

Er hat die Sache gut gemacht!

Der scheidende, anerkannte, Heeresminister muss wahrscheinlich
seinen Platz räumen.

Herr Doskozil packt schon zusammen.
Er fügt sich Kurz in Gottes Namen.
Doch etwas Wehmut macht sich breit,
er war zum Konsens stets bereit,
und heeresmässig ein Stratege,
auch als Minister gut am Wege.

Er war ein Fan der Republik,
und stand zur Militärmusik.
Der Marsch, für ihn flott komponiert,
ward gern gespielt und dirigiert
in Salzburg jüngst im Festspielhaus,
und unter tobendem Applaus!

Er hat die Sache gut gemacht!
Ich stehe stramm vor ihm “Haaaaabt Acht”!

Echt spannend…!

Der Koalitions-Poker hat begonnen.

Nun feilscht man wieder, wie gewohnt.
Man sei gelassen, wird betont.
Kommt “Schwarz” mit “Blau”?
Kommt “Schwarz” mit “Rot”?
Wer legt das beste Angebot?

Wer klammert sich an Macht wie Kletten?
Wer kann noch seine Pfründe retten?
Wird man uns gar noch überraschen?
Wird man den Wählerwunsch “verarschen”?

Echt spannend ist es allemal.
Und das noch Wochen nach der Wahl!