Was dachten Sie sich bloß dabei?

Riesenwirbel um den Herrn Bundespräsidenten wegen Sperrstunde-Missachtung.

Herr Van der Bellen, lasst mich fragen,
hat es sich wirklich zugetragen,
dass Sie beim Heurigen gesessen,
und auf den Heimgang glatt vergessen?

Herr Van der Bellen, lasst mich wissen,
hat Sie denn niemand rausgeschmissen,
nachdem die Sperrstunde vorbei,
was dachten Sie sich wohl dabei?

Herr van der Bellen, ich will hoffen,
dass wohl niemand so besoffen,
dass am Tische niemand wusste,
was man laut Verordnung musste?

Herr Van der Bellen, sagt mir gleich,
Sie vertreten Österreich,
und Sie fordern stets aufs Neue
rigoros Gesetzestreue?

Nein, ich will nicht übertreiben,
doch ich muss es Ihnen schreiben,
dass wohl manches dafür spricht,
vorbildgebend sind Sie nicht!

Eher sind Sie für das Amt
fraglich, peinlich insgesamt.
Auch für mich, der streng bestrebt,
dass Gesetze auch gelebt!

Virus hör, ich frage dich!

Virusfolgen und kein Ende in Sicht.

Böser Virus, guten Morgen!
Machst mir heute wieder Sorgen?
Schränkst mich wieder mächtig ein?
Lässt mich wieder ängstlich sein?

Virus, hör, ich frage dich:
Warum bist du gegen mich,
dass du mich so drangsalierst,
dass du so gefürchtet wirst?

Lass es gut sein, sieh doch ein,
wie du siehst, sind wir schon klein!
Sind vom „hohen Ross“ gestiegen,
sind bescheiden schon geblieben.

Haben längst schon eingesehen,
so kann es nicht weitergehen,
wie der Mensch vor dir gelebt,
der nach Reichtum nur gestrebt!

Also, Virus, sei so gut,
höre, zähme deine Wut.
Hast so vieles angerichtet,
wie man weltweit uns berichtet.

Ach so, du willst nicht auf mich hören?
Du lässt dich nicht vom Menschen stören,
der arg im Innersten verletzt,
nur noch auf Wissenschaftler setzt?

Ich finde, du bist widerlich!
Kein Wunder, man verachtet dich!

Herr Wrabetz, bitte…!

Ehemalige Ski-Asse zeigen uns, wie schön Österreich ist.

Ich kaufe mir jetzt einen Hund!
Und dies hat einen festen Grund:
Ich mache es dem Hirscher gleich,
und zieh mit ihm durch Österreich.
Der ORF begleitet mich,
das Honorar ist königlich!

Ach so, ihr müsst mir eingestehen,
ihr habt doch alles schon gesehen,
von Moik, Sepp Forcher, Hinterseer,
und Maier, diesem „Weltbegeher“?

Na dann geb ich den Hund zurück,
und such mit Meerschweinchen mein Glück.
Und lass mich filmen und bestaunen,
dass alle „Seher“ flüstern, raunen:
Seht doch, was dieser tolle Mann
mit diesem Tierchen alles kann.
Er zeigt uns lieb, um gutes Geld,
die ach so traute Schweinchenwelt.

Herr Wrabetz, bitte, stellt mich ein,
lasst mich in eurer Sendung sein,
bevor Frau Veith sich’s echt versieht,
mit Gamsbock durch die Lande zieht!
Gefolgt von einer Haselmaus,
geführt von Skistar Hannes Knauß!
Die alle gerne willig wären,
die schöne Welt mir zu erklären!

Maskenpflicht und Kriminalität!

Während der „Corona-Zeit“ ist in Österreich die Kriminalität zur Hälfte zurückgegangen.

Was aktuell im Blickfeld steht,
es ist die Kriminalität.
Sie hat sich kurzerhand halbiert,
seit uns das Virus schikaniert.

Der Gauner kann sich nicht entfalten,
muss er doch artig Abstand halten.
Selbst Mörder, Räuber sind gewarnt,
denn alle Menschen sind getarnt.
Sie tragen Masken vorm Gesicht!
Die schrecken ab, man traut sich nicht!

So meine ich, verwünscht sie nicht,
die ach so strenge Maskenpflicht!
Denn besser als die Polizei,
hält sie uns von Verbrechen frei.

Ob die Regierung das bedacht,
als sie die Vorschriften gemacht?
Und was wohl nun die Richter sagen,
wenn keine Untat anzuklagen?
Die Frage wird dadurch bekräftigt:
Sie sind in „Kurzarbeit“ beschäftigt!

Wo nimmt man die Verbrecher her?
Gefängnisse sind bald halb leer,
und die Beamten die im Dienst zuhauf,
sie passen auf sich selber auf!

Was so ein Virus alles kann!
Weiß hier wer wirklich Rat? Sagt an!

Lunacek tritt ab!

Staatssekretärin Lunacek wirft das Handtuch!

Die Wut der Künstler war gewaltig!
Die Vorwürfe sehr mannigfaltig.
Frau Lunacek, so wird geklagt,
hat arg aus vieler Sicht versagt!

Das mag auch so gewesen sein,
doch – ehrlich – Lunacek allein?
Hat die Regierung sie gestützt?
Und hat Herr Kogler sie beschützt,
wie Resetarits und Konsorten
sie kritisiert mit bösen Worten?

Die „holde Kunst“ in unsrem Lande,
schrammt lahm dahin am Bühnenrande!
Sie bangt um ihre Existenz!
Und dies fatal in Permanenz!

Und ich, das Publikum, räum ein,
ich möchte nicht Resetarits sein,
denn Lunacek hat angekündigt,
weil er sich arg an ihr versündigt,
sie werde demnächst ihn beehren,
und sich als „Kritiker“ bewähren.
Und die Kritik, leicht zu erraten,
wird grausam sein, wie zu erwarten.

Nun tritt sie ab, räumt ihren Platz,
als Opfer böser „Künstler-Hatz“.
Sie will in Zukunft sehr viel lesen.
Na dann, viel Spaß, das war’s gewesen!

Seelenruhig!

Zum schrecklichen Vorfall in einem Linzer Krankenhaus.

Ein Oberarzt grad operiert,
bis er daran erinnert wird,
denn die Klienten warten schon
in seiner Ordination!

Das Herz, das er schon freigelegt,
und sich nur mäßig mehr bewegt,
und die Aorta, die gerissen,
lässt er von einem Lehrling schließen.
Und seelenruhig fährt er heim,
und hofft sein „Ausflug“ bleibt geheim!
Der Patient im Krankenhaus
haucht, so „betreut“ sein Leben aus.

Und weil der Vorfall nicht zu fassen,
hat man den Oberarzt entlassen.

Der Vorgang, schlichtweg grauenhaft,
fürwahr wohl kein Vertrauen schafft,
das der dem Arzt entgegen bringt,
der sichtbar mit dem Leben ringt!

Zum Glück ist dies ein Einzelfall,
denn in Spitälern überall
sind Ärzte stets rund um die Uhr
im Einsatz, uns zu Diensten nur!
Und dieses gilt es auch zu sehen,
wenn auch so Schreckliches geschehen.

Hört man auch Land weit das Gezeter,
noch gilt ein Arzt als Lebensretter,
dem aufrichtiger Dank gebührt,
wenn er uns durch die Krankheit führt!

Darf man die Almen noch begehen?

Der Oberste Gerichtshof hat nach tödlichem Kuh-Angriff
auf der Alm entschieden.

Liebe Leute sagt mir bloß,
was ist nun mit den Richtern los,
die feierlich in Samt und Seide
entscheiden über Alm und Weide?

Das Urteil ist mir nicht geheuer.
Dem Bauern kommt der Vorfall teuer,
bei dem ein Mensch zu Tode kam,
weil der sein Hündchen mit sich nahm,
mit ihm die Weide-Wiese querte,
wogegen sich das Rindvieh wehrte.

Die Strafe ist fürwahr „geschmalzen“,
und auch die Rente ist „gesalzen“,
die man dem Bauern auferlegt,
und allgemein zutiefst erregt.

In Hinkunft wird es also sein,
man sperrt die Kühe alle ein,
am besten wohl daheim im Stall,
dann gibt es keinen Todesfall,
der auf den Almen dann passiert,
des Bauern Existenz ruiniert.

Die Folgen sind nicht abzusehen.
Darf man die Almen noch begehen?
Sind sie für Hunde nur erlaubt,
wenn man dem Spruch der Richter glaubt?

Das haben Richter nicht verraten.
Das war auch gar nicht zu erwarten.
Und ist die Optik noch so schlecht,
die Richter haben immer recht.
Sie darf man niemals hinterfragen,
sie stehen über alle Klagen.

Und doch, man rätselt, fragt sich bloß:
Sind Richter immer fehlerlos?!

Muttertag 1944

Eine leider wahre Begebenheit, an die ich mich immer am Muttertag erinnere.

Ich, der sonst recht aufgeweckt,
war doch ziemlich aufgeregt,
denn man hat mir aufgetragen
laut ein Verslein aufzusagen.

Blumen hatte ich versteckt,
dass sie Mutter nicht entdeckt.
Das Versteck in meinem Fall
war der dunkle Ziegenstall.

Mutter stand, sichtlich bewegt.
Ich, vom Geißbock abgeleckt,
sprach das Verslein, stotternd, leise,
mit rotem Kopf stand ich im Kreise,
weil ich die Blumen nicht vergessen,
sie hat der Geißbock aufgefressen!

Und weil ich deshalb bitter weinte,
nahm Mutter meine Hand, und meinte:
Mein liebes Kind, ich konnt‘ sie sehen,
die Blümelein im Stalle stehen.
Der Bock hat dich lieb abgeschleckt,
weil du sie nicht vor ihm versteckt.
Nun setz dich hin, mein liebes Kind.
Vergiss, wie frech die Ziegen sind.
Und hör, was ich dir heute sag
an diesem schönen Muttertag,
am Tag der für uns Mütter ist:
Ich hab dich lieb, so wie du bist!
Willst auch den Bock vermaledeien,
lass uns gemeinsam ihm verzeihen.

Und was zum Verslein noch zu sagen,
das du mir artig vorgetragen,
es war so lieblich und so rührend,
dem „Mutter-Ehrentag“ gebührend!

Ich war erleichtert, und vergaß,
dass mein Geschenk der Geißbock fraß!

Gedanken zum 1. Mai 2020

Der Tag der Arbeit wird heuer wohl anders begangen.

Der „Tag der Arbeit“ wird begangen!
Ein fürwahr hehres Unterfangen.
Doch nicht, wie sonst, wird aufmarschiert,
vor den Genossen defiliert.

Frau Rendi Wagner darf sich freuen,
braucht sie doch keine Pfiffe scheuen,
die Faymann seinerzeit gegolten,
und ihn vom Kanzlersessel holten.
Doch ist man noch beim Stimmenzählen,
noch steht im Raum sie abzuwählen!

Und gibt es auch kein Fahnenschwenken,
ich möchte heut an jene denken,
die ihren Arbeitsplatz verloren,
zum Arbeitslosen auserkoren!

Ich wünsche ihnen Kraft und Mut,
im Glauben, es wird alles gut,
was sie zurzeit so schwer getroffen.
Lasst sie nicht zweifeln, lasst sie hoffen,
dass unsre Welt bald virenfrei!
Das wünsch ich uns am 1. Mai!

Ob bejubelt, ob belacht…!

Der künftige Chef der Wiener Staatsoper hält nicht viel
von der „Ballmutti“ und von Lugner.

Ein Virus hatte über Nacht
viel Not und Elend uns gebracht.
Als ob das längst noch nicht genügt,
wird wohl vom Opern-Chef verfügt,
dass Logen für den Opernball
vergeben nur von Fall zu Fall,
und Lugner noch nicht rechnen kann,
er sei als Mieter nahe dran!

Das Hat den Lugner tief gekränkt,
ihn, der dem Volk so viel geschenkt
mit seinen Promis und den Stars,
um zu erfahren nun, das war‘s!

Wenn das nur gut geht, will ich fragen.
Schon höre ich die Völker klagen:
Kein Lugner auf dem Opernball,
das rechnet sich auf keinen Fall.
Ob angebetet, ob belacht,
er hat sich stets verdient gemacht,
indem er Stars aus aller Welt
uns präsentierte – mit viel Geld!
Und schon rein dafür wird geraten,
mit „Logen-Sperre“ zuzuwarten,
und nicht zu ächten, was beliebt,
bis sich nichts Besseres ergibt.

Doch ja, wie’s immer schon gewesen:
Man restauriert mit neuem Besen!